Kaffeegenuss vom Feinsten

Bramscher Landfrauen besuchten die Kaffeerösterei Joliente

Auf eine gedankliche Reise um die Welt in Äquatornähe nahm Henning Schmidt die fast 60 Bramscher Landfrauen mit auf einer Führung durch die Kaffeerösterei im Niedersachsenpark.Das Hauptanbaugebiet für die Kaffeepflanze westlich von uns ist Brasilien. Das Land exportiert jährlich über 30 Millionen Säcke zu 60kg. Weitere Lieferanten sind die Länder Mittelamerikas. Folgt man dem Äquator nach Osten, werden mit Ostafrika, Indien, Vietnam, Indonesien und Hawaii alle kaffeeexportierenden Länder erreicht.

Am Kaffeestrauch wächst als Frucht die Kaffeekirsche, die gepflückt und getrocknet wird. Im Inneren der Kirsche befinden sich in der Regel zwei Kaffeebohnen. Diese Rohkaffeebohnen werden an der Börse gehandelt.

Nach Deutschland wird er in den meisten Fällen über Hamburg importiert, wo er in 60kg-Säcken gelagert wird und per Bestellung abgerufen werden kann. Die Landfrauen nutzten die Gelegenheit, an verschiedenen Rohkaffee-Sorten zu riechen. Allerdings erfordert es einen feinen Geruchssinn, um in dem überwiegend erbsenartigen Geruch der verschiedenen Rohkaffee-Sorten einen Unterschied festzustellen.

Die beliebtesten und bekanntesten Kaffeesorten sind Arabica und Robusta. Arabica ist die im Geschmack mildere und weichere Sorte. Sie liegt im Preis höher, was u. a. daran liegt, dass die Pflanze in Bodenqualität und Höhenlage anspruchsvoll ist. Sie fühlt sich erst wohl ab einer Höhe von ca. 1200m ü. NN, was die Ernte der Kirschen mühselig und aufwendig macht. Robusta ist weniger anspruchsvoll und liegt deshalb im Preis niedriger.

Bei Joliente findet der Röstvorgang in einer Trommel statt. In der Trommel bleiben die Kaffeebohnen permanent in Bewegung und werden mit heißer Luft umströmt. Diese schonende und langsame Art des Röstens nennt man auch traditionelle Langzeitröstung.

Überwacht wird der Röstvorgang von Röstmeister Kai Keller. Er gab den Landfrauen Gelegenheit, anhand von Geruchs- und Farbveränderungen den Vorgang zu verfolgen. Zuerst wird den Kernen das Wasser entzogen, dann die in ihnen enthaltenen Zuckermoleküle gespalten, die Kerne werden süß und riechen malzig. Dann erfolgt die eigentliche Röstreaktion. Ein Röstvorgang von über 15 Minuten Dauer macht den Kaffee besonders mild und aromatisch. Beim Rösten werden bis zu 800 verschiedene Aromen entwickelt und freigesetzt, denn durch die heiße Luft in der Trommel dehnt sich das Kerninnere aus und bricht den Kern auf. Aus 12kg Rohkaffee werden ca. 10kg Röstkaffee, aus dem ca. 1200 Tassen Kaffee hergestellt werden können.

Nachdem die Landfrauen verschiedene Kaffeesorten mit Genuss verkostet hatten, wies Henning Schmidt noch auf eine ganz besondere Sorte Kaffee hin, den Kopi Luwak. Eine indonesische Schleichkatzenart, die Fleckenmusangs, fressen Kaffeekirschen und scheiden sie unverdaut wieder aus. Der aus den ausgeschiedenen Kirschkernen zubereitete Kaffee ist der teuerste der Welt. Der Kopi Luwak kostet bis zu 1000$ pro kg.