Chronik

Chronik des Landfrauenvereins Bramsche von 2009 bis 2019

Anlässlich des 70jährigen Bestehens der Kreisarbeitsgemeinschaft der Landfrauenvereine im Altkreis Bersenbrück lassen wir die letzten zehn Jahre Revue passieren. Ab 2009 gab es unter der 1. Vorsitzenden Annelie Kiesekamp und der 2. Vorsitzenden Renate Mügge und ab 2016 des Vorstandsteams für die 284 Mitglieder ein abwechslungsreiches Programm, dessen Inhalt sich aus einer bunten Mischung der Bereiche Gesundheit, Ernährung, Kultur, Gestaltung, Unterhaltung und Reisen zusammensetzte. Im Folgenden haben wir Ereignisse beschrieben, die uns in besonders guter Erinnerung geblieben und uns wichtig sind.

In 2009 ist der Vortrag von Felicitas Brinkmann „Impfen kann Leben retten“ hervorzuheben, der die Entdeckung des ersten Impfstoffs im Jahre 1796 gegen Pocken durch Eduard Jenner und seine Bedeutung für die Menschheit zum Inhalt hatte und die auch heute nichts von ihrer Aktualität verloren hat.

Im selben Jahr fand ein Besuch des Auswandererhauses in Bremerhaven statt. Mit Hilfe einer Chipkarte versetzten wir uns in die Lage der um 1920 in die USA ausgewanderten Personen, auf die ein wochenlanger Aufenthalt auf See und eine ungewisse Zukunft wartete.

Zum letzten Mal organisierte Irmgard Hölscher eine Reise, die nach Südengland u. a. ins Mekka der Gartenliebhaber führte nach „Sissinghurst Castle Gardens“.

Richtiges Verhalten war 2010 das große Thema in vielen Bereichen wie z. B. bei Sicherheit im Alltag, wenn die Eltern alt werden, oder auch das eigene Altwerden durch rechtzeitige Regelung des Nachlasses, der Betreuungsvollmacht und Patientenverfügung.

Als sehr hilfreich und passend zum Vorherigen erwies sich auch die Veranstaltung „Raus damit“, Entrümpeln befreit!“ von Christiane Heeren, die in der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bezirk Cloppenburg tätig ist.

2011 stand neben den zwei Gesundheitsthemen Borreliose und Diabetes Typ II eher der Genuss im Vordergrund. In besonders reizvoller Erinnerung ist uns der Cocktail-Abend mit Barkeeper im schönen Garten von Irma Hehemann.

Außerdem gab es Bratapfel bei Kerzenschein, einen Tag zum Wohlfühlen in Oesede und „Schokolade“, ein zartschmelzender Genuss mit Annegret Nitsch.

Ein besonderes Ereignis 2012 war ein von uns organisierter Kabarett-Abend „Eingemachtes süß und sauer“ mit den „WA(H)REN-DORF-FRAUEN“ im Filmtheater Universum in Bramsche.

Zum Kulturprogramm gehörten in dem Jahr auch ein Besuch des Felix-Nussbaum-Hauses mit Führung in Osnabrück und der Besuch des Musicals „Hairspray“ auf der Freilichtbühne in Tecklenburg.

Vielseitigkeit kennzeichnete das Veranstaltungsangebot 2013. Eine Führung auf dem Gelände des Flughafens Münster/Osnabrück mit Dinner-Buffet und eine Rundreise mit dem Bus durch das Osnabrücker Land mit seinen Schlössern und Burgen gefielen uns besonders. Außerdem konnten wir auch selbst aktiv und kreativ werden beim Weidenflechten, Kochen und Brotbacken. Wissenswertes über Apfelsorten und Baumpflege sowie die Einbindung von Äpfeln in die tägliche Küche mit Probierbuffet vermittelte uns Christiane Rehkamp von der Landwirtschaftskammer Weser/Ems.

2014 begann für uns mit einem Krimi-Dinner, ein 4-Gänge-Menu bei Wrocklage in Sögeln, das von spannenden Geschichten begleitet wurde.

Ein besonderes Erlebnis war für uns eine historische Führung von Jörn Kreib (Osnabrücker Zeit-Seeing) auf den Gertrudenberg mit der Gertrudenkirche und dem größten öffentlich zugänglichen Parkgelände Norddeutschlands. Der Gertrudenberg liegt mitten in der Stadt, und wir hatten von dort einen wunderbaren Blick auf die uns zu Füßen liegende Stadt Osnabrück.

Gertrudenkirche in Osnabrück

Des Weiteren fanden in diesem Jahr auch zwei interessante Tagesfahrten statt zur LAGA nach Papenburg und zu Mühlen im Wiehengebirge.

Ein Vortrag über Seifenherstellung interessierte uns ebenso wie die neuen Regeln im Straßenverkehr und ein Ausflug in die Tiefe der Arktis.

Ingeborg Pflicht vermittelte uns 2015 in einem lebhaften und hilfreichen Vortrag positives Denken, gemäß ihrem Motto: „Optimisten wandeln auf Wolken, unter denen die Pessimisten Trübsal blasen“.

In sehr netter Erinnerung ist uns die Genuss-Radtour durch Kalkriese geblieben. Vor der denkmalgeschützten Scheune von Schloss Neu Barenaue wurden wir vom Schlossherrn erwartet. Er gewährte uns Einblick in die zu Ferienwohnungen umgebaute Bruchstein-Scheune. Von dort radelten wir zum Spargelhof Kuhlmann, wo wir umfassende Informationen über den Spargel-Anbau erhielten. Das nächste Ziel war der Ferien- und Reiterhof Borcherding /Moos. Hier erfuhren wir viel über die Zucht und Betreuung von Pferden. Wir radelten weiter zum Milchviehbetrieb Garlich, der nicht nur Schwarz-Bunte sondern auch Jersey-Rinder im Bestand hat. Schließlich endete die Rundtour im traumhaft schönen Garten von Landfrau Irma Hehemann. An allen Stationen wurden wir mit köstlichen Kleinigkeiten verwöhnt.

Genussradeltour in Kalkriese

Durch den Besuch des Osnabrücker Doms und einer Moschee in Osnabrück mit Führung erhielten wir Informationen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede des christlichen und islamischen Glaubens.

Am 27. Januar 2016 wurde auf der JHV ein neuer Vorstand gewählt. Zuvor legten Annelie Kiesekamp als 1.Vorsitzende und Renate Mügge als 2.Vorsitzende sowie Christel Wulfemeyer als Schriftführerin ihr Amt nieder. Wir bedanken uns herzlich bei den Damen für ihre fünfzehn Jahre lang geleistete Arbeit in unserem Verein. In das neue Vorstandsteam wurden gewählt Annegret Westermann (Sprecherin), Anita Hundeling (Sprecherin und Postadresse), Marion Knufmann (Schriftführerin) und Inge Ballmann (Kassenführerin), sowie die Beisitzerinnen Karin Gerbes, Almut Meyer zu Lenzinghausen, Sigrid Tiemann/Garlich und Elke Menkhaus.

Wechsel an der Spitze: Renate Mügge, Annelie Kiesekamp und Christel Wulfemeyer mit dem neu geählten Vorstandsteam der Landfrauen Bramsche

Anlässlich des 70jährigen Bestehens des Bramscher Landfrauenvereins gab es einen Kabarettabend im Bramscher Universum mit Sektempfang und „DietutniX“. Die fünf Damen unternahmen mit uns eine rasante Zeitreise, gespickt mit weiblichem Humor, Scharfzüngigkeit und frauenspezifischen Details und Vorlieben. Das fast ausschließlich weibliche Publikum im voll besetzten Filmtheater war begeistert von der schauspielerisch und musikalisch exzellenten Darbietung.

In dem Jahr informierte der Dermatologe Dr. Thiem uns über einen sinnvollen Umgang mit der Strahlung der Sonne, welcher sich die hellhäutigen Mitteleuropäer als „pigmentäre Mangelvariante“ nur wohldosiert aussetzen sollten.

Eine Fahrt zur Hofgemeinschaft Wahlde gewährte uns einen Einblick in das Leben und Arbeiten einer Erwachsenen-Behinderten-Gruppe.

Annegret Nitsch klärte uns über den „Fitmacher in der Schale“ auf, von der in Deutschland etwa 25 Sorten auf dem Markt sind. 16 verschiedene Kartoffelgerichte konnten im Anschluss an den Vortrag über dieses gesunde, von Bramscher Landfrauen zubereitete Lebensmittel gekostet werden.

Das allgegenwärtige Thema der Tierhaltung veranlasste 2017 die Familie Hundeling, ihren Mastbetrieb für uns zu öffnen und zu zeigen, dass bei verantwortungsvoller Betriebsführung durchaus Tierwohl und Mast in Einklang zu bringen sind.

Um das Wohl ihrer Tiere besorgt ist auch Imkerin Mechthild Raske, die uns Auskunft gab über die Haltung, das Flugverhalten, die Verständigung und die Blühpflanzenbedürfnisse ihrer Völker.
Passend zur trüben Jahreszeit Anfang November referierte Dr. Florian Balkhau zum Thema Depression, die der Arzt als „Krankheit des Gefühlslebens“ bezeichnet. Richtig und umfassend behandelt kann ein Patient nach ca. 120 Tagen geheilt werden.

Zu Beginn des Jahres 2018 stellte der Diplompädagoge Kurt Werkmeister das Überangebot in Supermärkten infrage, wie auch die Vielzahl von Sonderangeboten, die zum Mehrkaufen verführen. Vieles davon landet schließlich im Müll, und er befürchtet, dass wir uns zu einer Wegwerfgesellschaft entwickeln.

Ganz in der Nähe von Bramsche an der B 68 stehen bei jedem Wetter Prostituierte an der Straße. Das nahmen wir zum Anlass, uns über Prostitution in Deutschland bei SOLWODI (Solidarity with Women in Distress) zu informieren. Die Hilfsorganisation betreut Opfer von Menschenhandel, Zwangsprostitution und Beziehungsgewalt. Martina Niermann und Mechthild Auf dem Berge von den SOLWODI-Sisters, einer regionalen Arbeitsgruppe gegen Prostitution, berichteten über die zu 90% Ausländerinnen aus Armutsländern. Ohne ausreichende Sprachkenntnisse in Deutschand angekommen geraten sie in Schuldknechtschaft, die durchaus 60 000€ – 70 000€ betragen kann und erst abgearbeitet werden muss. Deutschland ist zu einem Sextourismus-Land geworden, denn in den skandinavischen Ländern, Irland und Frankreich werden Sexkäufer bestraft.

Ein besonderes Erlebnis war eine von Annegret Westermann organisierte Tagesfahrt nach Hamburg und dort zunächst zum Ohlsdorfer Friedhof. Das 400ha große Areal wurde von Wilhelm Cordes als Landschaftspark angelegt. Die einzelnen Bereiche des Friedhofs erklärte uns Karin Karsten-Licht, die ihre Führung bei den Gräbern berühmter Hamburger Persönlichkeiten beendete. Auf der Plaza der Elbphilharmonie genossen wir in 37m Höhe einen fantastischen Blick über das Hafengebiet und die Stadt. Den Abschluss bildete ein Besuch des Dahliengartens in Hamburg-Altona, in dem wir 800 verschiedene Dahlienarten bewundern konnten.

Neben diesen verschiedenen Veranstaltungen gibt es Aktivitäten, die in jedem Jahr stattfinden, wie die JHV und die Adventsfeier, die Beteiligung am Bramscher Weihnachtsmarkt mit Selbstgemachtem, das Landfrauencafé auf dem Hoffest der Baumschule Igel, das gemeinsame Singen im Heimathaus in Achmer, der Tag der Milch in den Grundschulen und das Kochen mit Kindern in den Ferien in verschiedenen Bramscher Ortsteilen. In jedem Jahr organisiert Renate Mügge eine mehrtägige kombinierte Bus- und Radreise(2009 Nahe, 2010 Mecklenburgische Seenplatte, 2011 Belgien, 2012 Mainufer, 2013 Altmühltal, 2014 Lahntal, 2015 Spreewald, 2016 Süd-Holland, 2017 Fuldaradweg, 2018 Mittelelbe). Diese Reisen waren landschaftlich und kulturell besondere Höhepunkte, die es alle verdient hätten, an dieser Stelle beschrieben zu werden. Ein Theater- oder Freilichtbühnenbesuch steht auch in jedem Jahr auf dem Programm, sowie eine Radtour, auf der jeweils ein Ortsteil von Bramsche erkundet wird. Regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen sind Lesungen, das Kochen in Jutta Langes Kochstudio in Bad Essen und seit 2013 bei Bramscher Landfrauen zuhause die Strickvisiten, auf denen Plattdeutschgesprochen wird, wenn man kann und nette Geschichten auf platt vorgelesen werden. Häkeln statt Stricken ist auch erlaubt.