Bei strahlend blauem Himmel führte Barbara Grünebaum eine der beiden Gruppen über das 25 Hektar umfassende Gelände, 17ha davon sind Laub- und Mischwald. Wegen der fast 30°C im Schatten wurde der Scherpunkt der Führung auf den Waldkurpark gelegt. Er wurde entlang der Blütenterrassen mit Frühblühern in blau, lila, rosa und weiß erreicht. Besitzer des Waldes ist der Niedersächsische Landesforsten, der auf die Erhaltung der Artenvielfalt besonderen Wert legt. Darum gibt es keinen auf- bzw. ausgeräumten Wald (Park), sondern einen naturbelassenen, in den an geeigneten Stellen 17 Lichtungen eingearbeitet wurden. So gibt es z. B. in einer Lichtung eine Waldschule, also ein Grünes Klassenzimmer, in einer anderen Bildhauerarbeiten aus Holz, einen Waldspielplatz ohne Spielzeug mit pilzförmigen Holzhäuschen zum Verstecken-Spielen, oder auch die Lichtung namens Friederike, die durch den Sturm dieses Namens entstanden und von den Bad Iburger Bürgern in eine Blumenwiese verwandelt worden ist. In die Lichtung „vom Baum zum Buch“ sind sternförmig mächtige Baumstämme von Hofeichen und Pappeln gelegt worden, aus denen eine Sitzfläche ausgesägt wurde und deren Rückenlehne aus wie im Regal aufgestellten Büchern besteht. Vielleicht wird hier auf die Verbindung zwischen der Holzwirtschaft und Papierindustrie im Osnabrücker Raum hingewiesen.
Barbara Grünebaum führte die Bramscher Landfrauen ein Stück auf einem historischen Jagd-Pfad namens Amts- oder Apothekerweg entlang. Er war früher ein Schmuggelweg für das Salz aus Bad Laer und Bad Rotenfelde, welches zum Teil auch in Särgen versteckt auf dem Amtsweg transportiert wurde.
Am Turm des Baumwipfel-Pfades verließ die Gruppe den Wald und ging vom Rosengarten aus auf das 1595 erbaute Jagdschloss zu. Die Bramscherinnen blickten hier etwas erstaunt und fragend auf die mit alten Waschbetonplatten eingefassten Hochbeete. Daß die Rosen noch nicht blühten, war den Landfrauen klar. Die Hochbeete wurden angelegt, weil der Boden vor dem Schloss aus schwerem Lehm besteht und die Platten einen stabilen und pflegeleichten Rahmen bilden, nicht nur für Rosen, sondern auch für Essbares. Mittig vor dem Jagdschloss stehen ein überdimensionaler Tisch und Bänke aus Granit, an dem man sich für ein Picknick niederlassen kann, ein Ort, der beim Verweilen möglichst viele Sinne anspricht.
Über den Europaplatz mit Klima- und Vegetationszonen vom Subpolaren bis zum Mittelmeer gelangten die Bramscher Landfrauen zu den Themengärten, wo u. a. farbenprächtig gestaltete Friedhofsgräber und ein „Natur-Ruh-Areal“ als Alternative zum Friedwald zu sehen waren.
Die noch verbliebene Zeit wurde von einigen Landfrauen für den Aufstieg und die Begehung des Baumwipfel-Pfades genutzt. Von jeder der drei Turmebenen hatten sie einen wunderbaren Blick auf das von Benno II erbaute fürstbischöfliche Schoss, das heute ein Benediktinerkloster, eine katholische und eine evangelische Kirche und ein Museum beherbergt. Der Baumwipfel-Pfad führt waagerecht durch den Waldkurpark in einer Höhe von 11m bis 28m über dem Erdboden. Die mächtigen Bäume, meistens Buchen und Eichen, sind an vielen Stellen so hoch, dass vom Pfad aus durch die hellgrün belaubten Baumkronen in den tiefblauen Himmel geschaut werden konnte. Den krönenden Abschluss bildete das Blütenfeuerwerk im Charlottensee-Park: an einem grasbewachsenen Hang entfalteten riesige Beete mit Tulpen in unterschiedlichen Farben ein wahres Feuerwerk, das durch wiederholtes schnelles Öffnen und Schließen der Augen erlebt werden konnte.