Fast 100 Bramscher Landfrauen trafen sich zu ihrer Adventsfeier in dem von den Schleptruper Landfrauen weihnachtlich geschmückten Saal der „Alten Küsterei“ auf Lage in Rieste.
Schon während des Kaffeetrinkens erfreute der Schulchor der Johannesschule unter der Leitung von Sandra Eckelmann die Landfrauen. Vier der Kinder waren so mutig, zum Anzünden von je einer der vier Adventskerzen auch ein kleines Gedicht vorzutragen. Alle Kinder des Chores ergänzten ihren Gesang mit Gesten, von denen das Stapfen des Nikolaus durch den tiefen Schnee auf der Bühne im Takt der Musik besonders gut gelang.
Im Anschluss begrüßte Annegret Westermann Pater Jose von der Pfarrgemeinschaft Hase-Grund. Der gebürtige Inder kam vor vier Jahren nach Norddeutschland und berichtete, wie die Christen in seiner Heimat Weihnachten feiern: Kinder bauen eine kleine Krippe, die Erwachsenen eine große und hängen Sterne auf. In der Gemeinde wird am 24. 12. Kuchen an die Gläubigen ausgeteilt. Am ersten Weihnachtstag treffen sich die Familien mit Freunden und singen zusammen Weihnachtslieder. Bei uns wird zur Adventszeit das Dunkel mit Kerzenlicht vertrieben. Die Kerzenbeleuchtung soll Licht an die Wege unseres Lebens bringen. Aber wie soll das gehen? Pater Jose meint, das beginne schon auf der Straße mit dem Freimachen eines Parkplatzes für einen Anderen, mit dem Anhalten, um jemanden die Straße überqueren zu lassen u. s. w. Die Botschaft, die sich dahinter verbirgt: Wir alle sollten den Weg Gottes zu uns frei halten, dann geht er auf unseren Wegen mit uns mit. Eine kleine Geschichte bot er den Landfrauen zur Erheiterung am Ende seines Vortrages an: Zwei Enkel übernachteten bei ihrer Oma. Nach dem Abendgebet im Bett wünschte sich der Kleinere laut vom lieben Gott u. a. ein I-Phone und ein Paar Schlittschuhe. Darauf fragte der Größere, warum er seine Wünsche denn so laut schreie, schließlich sei der liebe Gott doch nicht scherhörig. „Der liebe Gott nicht“ antwortete der Kleine, „aber die Oma nebenan!“ Seiner Bitte des Paters um eine Spende für ein Projekt des Sozialdienstes der katholischen Frauengemeinschaft in Bersenbrück kamen die Bramscher Landfrauen nach, so dass dem Pater fast 250€ übereicht werden konnten.
Nachdem Annegret Westermann den Landfrauen das Programm für 2018 vorgestellt hatte, öffnete Iris Krüninger ihre „Gedichtbox“. Sie verteilte Vorschläge aus ihrem Repertoire von Busch bis Kästner und von Ringelnatz bis Morgenstern an die Landfrauen und diese konnten sich daraus etwas wünschen. Die Landfrauen durften auch selber etwas vortragen. Die Gelegenheit nahm Dorothea Landefeld wahr und las „Das Lebkuchenherz“ vor.
In der Geschichte kauft der Opa seinem Enkel auf dem Weihnachtsmarkt ein Lebkuchenherz. Irgendwann muss der Kleine auch mal und erleichtert sich an einem unbeobachteten Ort. Dabei passiert ihm ein Missgeschick, denn das Lebkuchenherz bekommt ein paar Tropfen ab. Wieder beim Opa erzählt er diesem, was ihm widerfahren ist. Daraufhin kauft der Opa ihm ein neues Herz. Auf die Frage des Jungen, was denn nun mit dem nassen Herz geschehen soll, weiß der Opa Rat: „Das bringen wir der Oma mit. Die stippt es sowieso ein.“
Landfrau Elli Kaal las noch die Geschichte vom drehbaren Christbaumständer vor, der die Landfrauen mit Freude lauschten. Wie in jedem Jahr schloss die Adventsfeier mit dem gemeinsam gesungenen „O, du fröhliche“.