Bereits zum dritten Mal fand unter der Leitung von Günther Ballmann ein Kurs im Weidenflechten statt. Dafür verwendet G. Ballmann in erster Linie Korbweiden aus der Region oder aus dem eigenen Garten. Zum Flechten benutzt man entweder frisch geschnittene Gerten oder auch trockene Ware. Diese muss dann allerdings vor dem Verarbeiten zwei bis vier Wochen eingeweicht werden.
Sein Können im Weidenflechten hat Günther Ballmann von einer professionellen Flechterin aus Lemgo erworben. Darüber hinaus hat er auch Kurse an einer Schule für alte Handwerkskunst in Südtirol besucht. Seine Erfahrung im Umgang mit Weiden gibt er gerne an Menschen weiter, die Freude an der Arbeit mit natürlichen Materialien und an Gestaltung in Heim und Garten haben.
In den letzten drei Jahrzehnten hat es im Weidenflechten einen Wandel gegeben weg von Gebrauchsgegenständen wie z. B. Körbe, Reusen, Kiepen hin zur Dekoration: Es werden Kränze, Kugeln, Halter für Windlichte, Rankhilfen, Sterne, Tannenbäume und sogar Libellen gefertigt. Besonders reizvoll werden die Gegenstände durch die leicht gebogene Form der etwas dickeren Gerten, die beflochten werden und häufig den Rahmen bilden. Die Exemplare erhalten dadurch einen eleganten Schwung und wirken überhaupt nicht steif. Als Arbeitsmaterial werden übrigens ausschließlich Weidengerten verwendet, sogar beim Verbinden dickerer Stücke: Sie werden mit dünnen Weidengerten praktisch zusammen geflochten. Es handelt sich somit um eine sehr umweltschonende Fertigkeit, bei der zusätzlich noch auf Nachhaltigkeit geachtet wird.