Stadtrundfahrt in Osnabrück

Am 24. Mai nahmen 35 Bramscher Landfrauen zusammen mit den Landfrauen aus Wittlage an einer Stadtrundfahrt im Doppeldecker-Traditionsbus teil. Stadtführer Karsten Ihmeyer erklärte die Sehenswürdigkeiten und bereicherte die Rundfahrt mit historischem Wissen über die Stadtentwicklung.

Am Domhof begann die Stadtrundfahrt im ältesten Teil der Stadt, die um 800 am Kreuz zweier Handelsstraßen entstand, um u.a. Steuereinnahmen zu erhalten.

Der Dom wurde im 11. bis 13. Jahrhundert eigentlich im romanischen Baustil errichtet, der Innenraum ist gotisch, wie auch die Rosette über dem Eingangsportal.

Pernickelmühle

Durch die älteste Straße der Stadt , die Hasestraße, kamen wir zum Vitihof, der damals eine Waschterrasse war. Am Hasetor überquerte der Bus die Hase, bog rechts ab und hielt vor der Pernickel-Mühle. Die Hase bildete ursprünlich die östliche Verteidigungslinie und die Mühle war damals der Hafen. Von hier aus wurde der Altar der nahen Marienkirche angeliefert.

Landeskrankenhaus und Kloster auf dem Gertrudenberg
Landeskrankenhaus und Kloster auf dem Gertrudenberg

Da die Hase als alleinige Verteidigungslinie nicht ausreichte, wurde der Herrenteichswall aufgeschüttet und ist heute ein Teil der grünen Lunge Osnabrücks.Weiter ging es links ab unter der Bahn hindurch auf den Gertrudenberg hinauf. Auf der linken Straßenseite liegt das heutige Landeskrankenhaus. Es hat als Ursprung ein Kloster, das von Benno dem Ersten gegründet wurde. Daran schließt sich der Bürgerpark an. Auf der rechten Seite von Kloster- und Knollstraße erstreckt sich das Betriebsgelände von KME, dem größten Metallkabelhersteller Europas.

Der Bus folgte der Knollstraße in den Stadtteil Sonnenhügel, ein Themenviertel, in dem sich Ärzte und Kliniken ansiedelten. Später hat man auf solche Viertel verzichtet und bei der Stadtplanung mehr auf Durchmischung geachtet.

Die Knollstraße führte weiter in den Stadtteil Dodesheide, gegründet vom Germanenführer Dodo: ein höher gelegener Stadtteil, der eigendlich eine Garnisionsstadt für englische Soldaten nach dem 2. Weltkrieg war. Die Garnisionshäuser wurden nach Abzug der Soldaten erhalten und renoviert.

Gut Nette
Gut Nette

Auf dem Ickerweg fuhren wir ins Naherholungsgebiet Nettetal, vorbei am Gut Nette, das inzwischen 27 mal den Besitzer gewechselt hat, weil mit dem Mühlenbesitz die Schürfrechte am Piesberg verknüpft sind. An der Nette sind auf 17 Flusskilometern 30 Wassermühlen, weil es in dem Gebiet viel Wasser und Gefälle gibt: Osnabrück liegt in einer Senke zwischen den Mittelgebirgen Teutoburger Wald und Wiehengebirge. Die Nackte Mühle in Haste liefert vier Produkte: Getreide, Flachsbrechen, Sägen und heute auch Strom. Im vom Justus Möser gegründten Hotel Haster Mühle wird z. B. Forelle Müllerin serviert.

das Haus von Kaffee-Partner
das Haus von Kaffee-Partner

Auf der Bramstraße in Haste kamen wir an der Angele-Schule vorbei und fuhren in den Stadtteil Hafen. Hier wurde das 36ha große Gelände der Winkelhausen-Kaserne von Kaffee-Partner gekauft. Auf dem Flughafengelände dahinter steht das älteste Hangar-Gebäude. Im Stadtteil Hafen sind die bereiche Logistik, LKW, Müllverbrennung vertreten und mittendrin der Hyde-Park, die über Jahrzehnte angesagte Diskothek.

das Gesellschaftshaus auf dem Piesberg
das Gesellschaftshaus auf dem Piesberg

Nördlich vom Hafen liegt der Piesberg: Ein Steinbruch, der einen sehr festen Sandstein lieferte, der auch für den Hausbau geeignet war, z.B. in den 1870iger Jahren im Stadtteil Eversburg. Der feste Sandstein entstand durch den Druck von Kontinentalplatten gegeneinander. Die geografische Lage zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge bewirkt, dass es oft regnet, aber nicht viel. Deswegen hat sich die Region um Osnabrück zu einem landwirtschaftlichen Schutzgebiet entwickelt, in dem auch Wein angebaut wird. Vom Zechenbahnhof des Piesbergs aus gelangt man zum Gesellschaftshaus. In dem Gebäude fanden früher Tanzveranstaltungen für die Bergleute statt und war auch Versorgungsstation für die Bergleute. Heute wird es auch für Veranstaltungen genutzt.

Johannis-Friedhof
Johannis-Friedhof

Über Eversburg kamen wir zum Stadttiel Westerberg, wo sich die Universität befindet. Direkt daneben liegt der Botanische Garten mit der Musenburg, einer Kneipe mit Bauernhof. Auf der Caprivistraße brachte uns der Bus zur Lotter Str. und zum Heger Tor (eines von 5 Stadttoren). Rechts ab ging es auf den Wall, vorbei am Felix-Nussbaum-Museum, dem ersten Gebäude von Star-Architekt Liebiskind. Rechts vom Wall liegt der Stadtteil Wüste, was aber nur bedeutet, das der Stadtteil landwirtschaftlich nicht genutzt wird. Auf der Magdalenenstraße und dem Hauswörmannsweg umrundeten wir den Johannis-Friedhof, der auch ein Teil der grünen Lunge der Stadt ist und bleibt. Auf der Iburger Straße fuhren wir zum Neumarkt und bogen rechts ab auf den neuen Graben und hatten einen schönen Blick auf das Osnabrücker Schloss. Von dort ging es zurück zum Ausgangspunkt, das letzte Stück zu Fuß zum Galeria-Cafe, wo die Mitarbeiter der HPH mit leckerem Kuchen und Kaffee auf uns warteten. Wie schon auf der Hinfahrt reisten wir in Fahrgemeinschaften zurück nach Bramsche.

LF im Garten vom Cafe Galeria