Unter diesem Titel informierte Ursula Kruse von der Landwirtschaftskammer Weser-Ems die bramscher Landfrauen im Anschluß an ihre diesjährige Jahreshauptversammlung. Sie begann ihren Vortrag mit ein paar Zahlen:
In Deutschland gibt es 20 millionen Haus- bzw. Wohngärten. Ihre durchschnittliche Größe beträgt 345m². Für ihre Gestaltung ohne Bepflanzung werden von den Gartenbesitzern jährlich im Mittel 480€ ausgegeben. Ganz schön viel!
Die Gestaltung eines Gartens muss zum Gartenstil passen. In der Literatur gibt es den Japangarten, Stein- oder Kiesgarten, Wassergarten, Wildgarten, Naturgarten, Gemüse- oder Bauerngarten, Cottagegarten und den Landhausgarten, der sich aus dem Cottagegarten entwickelt hat. In Wirklichkeit gibt es meistens Mischformen. „Das macht aber nichts, denn jeder Garten ist einzigartig“, tröstet die Referentin die Landfrauen. Wichtig ist, dass die Dekoration zum Garten passt, und dafür muss nicht einmal viel Geld ausgegeben werden.
Dann begibt sich Ursula Kruse in ihrem bebilderten Vortrag in verschiedene Hausgärten.
Sie betritt zunächst den Vorgarten. Der ist heute häufig hinter hohen Hecken versteckt und vor den Blicken Vorübergehender geschützt. Früher war das anders: Vor dem Haus stand eine Bank, auf der man sich zu einem Gespräch mit Nachbarn oder Bekannten niederlassen konnte und die auch heute noch eine einladende Wirkung ausübt. Als weitere Gestaltungsmöglichkeiten bieten Ständer links und rechts der Haustür oder der Treppe an, die je nach der Jahreszeit umgestaltet werden, sowie Säulen oder Baumstämme in unterschiedlichen Höhen in Hausecken, auf die ein Holzkranz gelegt und dort hinein eine Topfblume, z. B. eine Hortensie, gestellt wird. Möglich sind auch Türkränze aus Holz, die saisonal umdekoriert werden. Eine Fliegenpilzgruppe lässt sich aus Birkenstämmen unterschiedlicher Höhe und Dicke, Styroporkugelhälften und rotem Filz herstellen. Wer möchte, kann in seinem Vorgarten ein Schild deutlich lesbar aufstellen, z. B. mit der Aufschrift „Unkraut zu verkaufen“ ( zum Selbstpflücken! )
Geht man aus dem Vorgarten am Haus vorbei weiter nach hinten, besteht die Möglichkeit, die Fensterbänke mit Zweigen auszukleiden, in die Topfblumen gestellt werden, für die dann nicht einmal Umtöpfe benötigt werden. Ein weiterer Hingucker sind dekorative Briefkästen. Eine große Auswahl gibt es im Internet. Für Abgrenzungen im Grundstück oder an der Grundstücksgrenze können Gabionen, Rostelemente oder Staketenzäune gewählt werden. Grundstücksgrenzen sind wie Bilderrahmen. Sie sollten nicht zu dominant sein, weil sonst das Bild darin, nämlich der Garten, kaum noch Aufmerksamkeit erregt.
Im hinteren Gartenteil sollte folgendes beachtet werden: Schmückendes Beiwerk ist nur ein Ding. Erstdurch den richtigen Ort wird es zur Dekoration. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Blickpunkte geschaffen werden und dass vor allem Weniger oft Mehr ist. Ein Blickpunkt ist immer eine Sitzgelegenheit, z. B. eine Bank oder ein kleiner Tisch mit Stühlen. Auch Tische allein bilden im Garten Blickpunkte. Mit einfachen, auch alten und nicht mehr gebrauchten Gegenständen und ein paar Blumen oder Pflanzen aus dem Garten lassen sie sich leicht und effektvoll aufhübschen. Weitere Dekorationsmöglichkeiten eröffnen alte Möbel, Spiegel (bei IKEA günstig). Tontöpfe auf Stangen gefädelt, aus Drahtbügeln geformte Herzen mit Moos umwickelt, geschmückte Fahrräder oder auch nur Pflanzenschilder ins Beet gesteckt sowie Dachpfannen und vieles andere mehr. Es ist darauf zu achten, dass kleinere Gegenstände in Gruppen angeordnet werden.
Ursula Kruse schloß ihren interessanten Vortrag mit einem Zitat, dass die Einstellung zum eigenen Garten prägen sollte: „Stellen Sie sich vor, Sie wohnen in einem Garten mit Haus und nicht in einem Haus mit Garten.“ Wer das beherzigt, hat mit Sicherheit einen Garten, der ihm gefällt. Und das ist eigentlich das, was wichtig ist.