Bäume und Menschen

Rosemarie Schneller stellt den bramscher Landfrauen einen Vergleich vor

Wir leben in Nordeuropa in einer gemäßigten Klimazone der Erde, in der es Jahreszeiten gibt, die von den Bäumen angezeigt werden.

In ihrem Vergleich beginnt die Referentin mit den Wurzeln. Sie sind zum größten Teil im Erdreich verborgen und doch wissen wir davon. Sie versorgen den Baum mit Wasser und Nährstoffen. Menschliche Wurzeln finden sich in der Vergangenheit, der Erinnerung an die Eltern und Menschen, von denen wir etwas gelernt haben und deren Zuneigung wir erfahren haben, sowie im Glauben. Wurzeln verleihen nicht nur Bäumen sondern auch den Menschen Festigkeit.

Die Äste eines Baumes stehen für Entscheidungen, die wir Menschen in unserem Leben treffen und die, ob bewußt oder unbewußt, Glück oder Unglück nach sich ziehen. Wenn Äste abbrechen, sind das menschliche Vorhaben, die nicht weiter ausgeführt werden. Bilden Äste viele Verzweigungen, so erhalten sie reichlich Nährstoffe. Auf den Menschen übertragen ist das eine gute Versorgung mit Lebenserfahrung und viel Energie, immer neue Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.

Mit ihren Blüten zeigen uns Bäume ihre ganze Schönheit. Sie erwecken in uns eine freudige Erwartung auf die Früchte, die später vielleicht geerntet werden können. Anhand einer kleinen Geschichte über Außerirdische, die mit einem Ufo auf einer Wiese neben einem Apfelbaum mit reifen Äpfeln landen, macht Rosemarie Schneller auf den Reichtum aufmerksam, den die Natur uns bietet und den viele leider gar nicht wahrnehmen.

Die Blätter der Bäume sind ihr ganzer Schmuck. Grüne Blätter bedeuten Leben für den Baum und für uns. Sie versorgen unsere Atemluft mit Sauerstoff, indem sie das von uns produzierte Kohlendioxid mit Hilfe von Sonnenlicht in Sauerstoff umwandeln. Eine 25m hohe Buche z.B. besitzt etwa 200 000 Blätter. Das entspricht einer Fläche von ca. 200m². Dieser Baum ist in der Lage, 15kg Kohlendioxid in 8000l Sauerstoff zu verwandeln. Wie die Blätter der Bäume für ein gutes Klima sorgen, sollten sich auch die Menschen bemühen, zu einem grünen Blatt zu werden, indem sie durch Freundlichkeit, Lob und gute Laune für ein gutes Klima zwischen den Menschen sorgen.

Im Anschluß daran vergleicht die Referentin die an den Bäumen abzulesenden vier Jahreszeiten mit dem menschlichen Leben. Der Frühling mit dem Erwachen der Natur bedeutet unsere Jugendzeit, die von Spiel und Unbeschwertheit geprägt ist. Der Sommer mit all seiner Pracht steht für die Schaffenskraft als Erwachsener. Der Herbst mit seinen gedämpften Farben und dem weniger werdenden Tageslicht stellt den Bezug zum eigenen Altern her und der Winter steht für Ruhe.

„Zu fällen einen schönen Baum braucht’s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen bis man ihn bewundert, braucht es – bedenk es – ein Jahrhundert.“ lautet ein Zitat auf Blättern, die die Referentin verteilt hat. Muss dann doch ein Baum gefällt werden, geben seine Baumscheiben Auskunft über sein Alter, indem wir die Jahresringe zählen. Dünne Ringe sind Zeichen für karge und dicke für gute Jahre. Erlittene Niederlagen oder Mißerfolge finden in unserer Erinnerung nur wenig Raum, während Erfolge einen breiten Raum einnehmen.

Nach dem Vortrag pflanzten die bramscher Landfrauen für die Jugend in Epe ganz in der Nähe der Grundschule, dem Dorftreff und dem Sportplatz eine frühe Kirsche, an deren Früchten sich hoffentlich viele eper Kinder erfreuen können.