Licht macht hell und froh
Annelie Kiesekamp eröffnete die Adventsfeier der bramscher Landfrauen mit einem Gedicht von Matthias Claudius. Herr Fisse, der Organist der St. Johannis Gemeinde in der Gartenstadt, begleitete den musikalischen Teil und die Bramscher Landfrauen aus Malgarten hatten für schönen weihnachtlichen Tischschmuck gesorgt.
So war der Rahmen gesteckt für den Vortrag von Pastorin Andrea Schneider, die die Landfrauen mitnahm auf einen Weg durch die dunkelste Zeit des Jahres, die Adventszeit. Mit dem Entzünden der Kerzen auf einem kleinen Adventskranz aus Holz wies sie ihrem Publikum den Weg zum Licht, also zum Weihnachtsfest:
Das erste Licht steht bei der Pastorin für Vertrauen, wie es z.B. zwischen Kindern und Eltern besteht, zwischen Ehepartnern oder Freunden. Es kann allerdings zerstört werden durch falsche Informationen oder unüberlegtes Handeln. Dann erlischt dieses Licht.
Das zweite Licht steht für Freude. Sie ist aber nicht überall auf der Welt zu finden, dort, wo gar nicht so weit von uns entfernt Hunger, Trauer, Leid, Flucht und Furcht herrschen. Selbst bei uns wird das zweite Licht häufig ausgelöscht durch Unzufriedenheit, die aus Überfluss und Konsumterror resultiert.
Das dritte Licht verbindet die Referentin mit Frieden. Schließlich steht es ja auch so in der Weihnachtsbotschaft. Aber auch dieses Licht kann ausgehen durch Zank und Streit oder durch Kriegsschauplätze, die immer näher an uns heranrücken.
Das vierte Licht steht bei Andrea Schneider für Hoffnung. Dieses Licht darf niemals ausgelöscht werden, damit die vorherigen drei Bedeutungen der Lichter sowohl daheim wie auch in der übrigen Welt die Oberhand behalten.
Einen weiteren Raum in dem Vortrag der Pastorin nahm eine Bibelgeschichte aus dem Orient ein, die von zwei Frauen handelt, die nach schweren Schicksalsschlägen ihr Leben selbst in die Hand nehmen, was zu einer guten Lösung für alle Beteiligten führt.
Die Referentin erwähnte auch einen Brauch aus dem 17. Jahrhundert im Erzgebirge. Dort wurde zur Geburt eines Kindes ein Kerzenleuchter geschnitzt: für ein Mädchen ein Engel, für einen Jungen ein Bergmann. In der dunklen Jahreszeit wurden sie ins Fenster gestellt und dienten so als Wegweiser für Heimkehrende.
Andrea Schneider aus Oldenburg arbeitet u.a. als Rundfunkpastorin und als Sprecherin vom „Wort zum Sonntag“ in der ARD. Seit 2002 lebt sie mit Multiple Sklerose. In ihrem Buch „Eigentlich kerngesund“ erzählt sie mal ernst, mal heiter von eigenen Erfahrungen und macht darin Mut für ein Leben mit Hindernissen. Sie hat auch ein Adventskalenderbuch mit dem Titel “Berührt vom Weihnachtswunder“ verfasst. Es enthält für jeden Tag im Advent einen Text, der mal ernst und mal heiter ausfällt. Die Autorin erzählt darin von Erlebnissen und Erinnerungen und lässt Traditionen sowie Bräuche lebendig werden.