Artenvielfalt des Teutoburger Waldes
Der Tierfotograf war im Teutoburger Wald auf einsamen Wegen unterwegs, allerdings weniger wegen der Bewegung in freier Natur, als auf der Suche nach lohnenden Fotomotiven aus der Pflanzen- und vor allem der heimischen Vogelwelt.
Zunächst wurde in der Bilderschau durch Luftaufnahmen auf die landschaftlichen Sehenswürdigkeiten wie die Externsteine oder die Dörenther Klippen hingewiesen, sowie auf Städte mit historischen Ortskernen wie Tecklenburg, Bad Iburg, Osnabrück und Detmold. Hier machte der Referent auf das besonders schöne Freilichtmuseum aufmerksam, welches in eine reizvolle Hügellandschaft eingebettet ist und nicht nur einzelner Gebäude zeigt, sondern z. B. auch ein ganzes Dorf wieder aufgebaut wurde.
Den Schwerpunkt seines Vortrages legte der Tierfotograf auf das Festhalten von Aufnahmen aus der heimischen Vogelwelt, was eine besondere Herausforderung für jeden Tierfotografen darstellt. Mit viel Kenntnis über das Verhalten des Steinkauzes und der Schleiereule gelangen Karsten Mosebach spektakuläre Bilder vom Flug und Beutefang dieser nachtaktiven Vögel, so dass hier von fotografischer Kunst gesprochen werden kann.
Die Aufnahmen eines Eisvogelpaares bildeten einen weiteren Höhepunkt. Das Eisvogelmännchen (mit schwarzer Schnabelunterseite) fängt einen Fisch, dreht ihn im Schnabel und übergibt ihn mit dem Kopf voran an das Weibchen (mit roter Schnabelunterseite), aber nicht uneigennützig. Der standorttreue Vogel zieht bis zu drei Bruten im Jahr auf. In den 0,5m langen Brutröhren wachsen 4 – 7 Junge heran. Sind sie groß genug, werden sie herausgelockt, noch höchstens zwei Tage weitergefüttert und dann verjagt. Somit ist nicht nur die Geburten- sondern auch die Sterberate bei Eisvögeln sehr hoch.
Wegen der vielen Steinbrüche im Teutoburger Wald gibt es in der Gegend um Lengerich die meisten Uhus in Deutschland. Sie führen eine lebenslange Ehe und ziehen im Jahr bis zu drei Junge auf. Im Venner Moor ist noch das Blaukehlchen zuhause. Nur noch an zwei Stellen sieht man mit viel Glück die Wasseramsel. Sie läuft auch unter Wasser und sammelt dabei Bachflohkrebse u. ä. auf. Auch der häufig vorkommende Turmfalke fand die Aufmerksamkeit des Tierfotografen, wenn er sich mit ca. 200km/h in die Tiefe auf seine Beute stürzt.
Zwischen den Vortragssegmenten über die heimischen Vögel zeigte K. Mosebach Landschaftsbilder aus der Umgebung von Osnabrück. Hier gibt es nämlich alle Landschaftsformen außer Hochgebirge und Küste. Darin befinden sich pflanzliche Besonderheiten wie die artenreichste Orchideengegend bei Lengerich und zwischen Dissen und Borgholzhausen weite Flächen mit Bärlauch und Lerchensporn in den Buchenwäldern.
Begeistert waren die bramscher Landfrauen auch von den Landschaftsbildern, bei denen K. Mosebach in schneller Abfolge ein paar Hundert Aufnahmen von selben Motiv gemacht und diese digital hintereinander gelegt hat, so dass fast der Eindruck von bewegten Bildern entsteht.