Die Oldenburgerin war zunächst als Lehrerin für die gymnasiale Oberstufe im Schuldienst und danach in der Erwachsenenbildung tätig. Später hat sie sich selbständig gemacht und ist seitdem „selbst und ständig“ unterwegs. Das war für die Referentin eine Krise. Darunter versteht sie einen Wendepunkt, der nicht notwendigerweise negativ besetzt sein muss: aus der gesicherten Existenz heraus in die unsichere Zukunft der Freischaffenheit.
Persönliche Krisen stellen Herausforderungen dar, die bewältigt werden müssen. Dafür gibt es zwei Herangehensweisen, die optimistische und die pessimistische. Die Optimisten werden mit Krisen schneller fertig, während die Pessimisten sich tage-, wochen- oder gar jahrelang in ihrem Unglück suhlen. Zum Leben gehören eben auch dunkle Seiten, das muss so akzeptiert werden, denn wo Licht ist, ist auch Schatten.
Wie geht man nun an Krisen heran?
Bis zum Alter von ungefähr sieben Jahren entwickeln Kinder Strategien zur Krisenbewältigung, die sie bis ins hohe Alter beibehalten werden. Bei der Herangehensweise an Krisen, z.B. bei Nichterfüllung von Wünschen, haben sich über Jahre bei einer Person Strategien entwickelt, wie sie in den ersten Lebensjahren erlernt wurden, nur auf einer anderen Ebene. Diese Strategien sind individuell verschieden und müssen von jedem Menschen selbst erkannt werden. Ingeborg Pflicht kann dazu nur eine Hilfestellung geben, wie beim Bockspringen in der Turnhalle: Anlauf nehmen und rüberkommen muss jeder selbst, nur mit Hilfe geht es viel leichter.
Krisen lassen sich auf zwei Arten behandeln, nämlich durch Veränderung der Situation und durch Veränderung der Einstellung. Wenn sich die Situation nicht ändern lässt, muss sich wenigstens die Einstellung ändern. Und dabei gilt: „Optimisten wandeln auf Wolken, unter denen die Pessimisten Trübsal blasen“