Bramscher Landfrauen lassen sich von Gerda von Lienen inspirieren
Die bei der Landwirtschaftskammer Weser-Ems tätige Referentin verrät den Landfrauen ihr Motto. „Mit offenen Augen durch den Garten gehen und die Natur betrachten.“ Im eigenen Garten oder auch am Wegesrand gibt es zu jeder Jahreszeit reichlich Grün, Blumen und Zweige, die zum Dekorieren verwendet werden können. Ausserdem ist die Natur nicht ordentlich, was auch beim Dekorieren berücksichtigt werden soll. Wichtig ist auch, dass beim Dekorieren eine Umgebung geschaffen wird. So kann z. B. eine dunkelgrüne Zimmerpflanze durch ein paar Teelichtgläser, einem Efeuzweig und ein paar Zitronen in Gruppen angeordnet zu einer schönen Tischdekoration werden. Die Zitronen können auch durch Steine, im Winter durch Zapfen oder Rinde ersetzt werden. Die Efeuranke für den Tisch sollte flach sein und viele Blätter dicht an der Ranke haben. Ganz wichtig ist beim Dekorieren das Schaffen verschiedener Höhen.
Im Frühling stellt Gerda von Lienen z. B. viele Schneeglöckchen in neutrale Teelichtgläser, in Gruppen angeordnet (bei drei Gläsern werden zwei dicht zusammen und eines einzeln gestellt) und dazu ein paar Kätzchenzweige gelegt. In Schraubgläser können dicke und dünne Birkenzweige (z. B. vom Osterfeuer) gestellt werden, dann reichen ein paar Tulpen dazu und den wie achtlos hingelegten Birkenzweig daneben nicht vergessen. Türkränze lassen sich aus grünem Hartriegel oder Haselnuss fertigen. Daran werden ein paar kleine Tontöpfe befestigt (auf Gruppenbildung achten!) und mit Hornveilchen bepflanzt. Als Tischdekoration eignet sich je eine Osterglocke in mehreren Fläschchen, die mit einem Blatt umwickelt sind. Da viele Frühblüher keine festen Stiele habenempfiehlt die Referentin einen Kranz aus Kaninchendraht als Halterung in einer flachen Schale mit Wasser. Die Frühblüher werden in die Löcher gesteckt und die Blüten und viele Blätter verdecken das Drahtgeflecht. Ein paar Zweige oder Steine oder Rinde danebengelegt und ein Umtopf mit viel Grün darin vervollständigen die Dekoration. Sehr hübsch sind auch Sträuße aus Maiglöckchen in verschieden großen Glasgefäßen. Gerda von Lienen rät den Landfrauen, Vasen oder Gläser gleich mehrfach zu kaufen, auch mal in verschiedenen Größen. Im Garten blüht auch gerade der Flieder. Die Referentin kombiniert ihn mit Apfelblüten. Damit sich Flieder in der Vase länger hält, sollten die Stiele aufgeklopft, schräg angeschnitten oder ein Stück dünn abgeschält werden. Vor allem aber ist die Trennung von Dolden und Blättern erforderlich.
Sehr zur Freude der Landfrauen G. von Lienen, wie ein rund gebundener Strauß allein aus Gartenblumen erstellt wird: Zuerst müssen alle Stiele, soweit sie im Wasser stehen, von Blättern befreit und Blumen nach Sorten getrennt werden. Als Füllgrün eignen sich Pflanzen mit Blättern in alle Richtungen am Stiel, wie zurzeit Vlox und Flieder und als Rahmen die Blätter von Funkien oder Bergenien. Die Referentin beginnt mit einem Bündel für die Mitte und legt dann die Stiele schräg an, dabei wird der Strauß in der Hand immer ein Stückchen weiter gedreht. Zum Schluss bindet sie die Stiele zusammen und kürzt alle auf die gleiche Länge ein. Den fertigen Strauß überreicht sie Annelie Kiesekamp, der ersten Vorsitzenden der bramscher Landfrauen.
Im Sommer lassen sich aus Margeriten und Lavendel oder ein paar Ringelblumen und Kornblumen kombiniert mit Mutterkraut oder Getreidehalmen schöne Sträuße binden. Vielseitig verwendbar ist auch der Frauenmantel als Füller für Sträuße und Kränze. Ein Strauß aus Sonnenblumen und Dill mit einem Rahmen aus Bergenienblättern bekommt den letzten Pfiff durch eine über die Blüten gelegte Ranke der Ackerwinde ohne Blätter. Rosen wirken besonders schön mit einem grünen Untergrund, wobei ein bis zwei Blüten pro flache Schale ausreichen. Als abendliches Windlicht kann ein Weckglas auf eine flache Schale mit Wasser gestellt dienen. Um das Glas werden ein paar Sommerblumen festgebunden und ragen mit ihren Stielen ins Wasser.
Im Herbst wird Heide zu dünnen Kränzen gebunden. Hortensien in ihrer Herbstfärbung eignen sich für Sträuße und Kränze in Kombination mit Früchten und buntem Blattwerk. Hokkaidokürbisse dienen als Blumenvase für Chrysanthemen, wobei ein Loch mit einem Apfelausstecher in den Kürbis geschnitten wird, in das Loch kommt ein Reagenzglas und da hinein die Blume.
Im Winter werden Weckgläser mit weißen Kerzen darin mit weiß gefärbten Birkenzweigen umstellt und daran festgebunden, Kiefernzweige und Birkenrinde vervollständigen die Deko. Weckgläser lassen sich auch als Windlichter gut aufhängen: der Rand wird fest mit Bindedraht umwickelt und gegenüber zwei ösen für den Drahtbügel eingedreht. Die Gläser können mit hellem, lockerem Jutestoff beklebt werden, innen stehen weiße Stamperkerzen in etwas Sand. In ihren Weihnachtlichen Dekorationen verwendet Gerda von Lienen sehr oft auch Kiefernzweige, Lenzrosen, äpfel und Zapfen.